BLUTEGELTHERAPIE
Bei Menschen und Hunden zeigt die Blutegeltherapie sehr große Erfolge.
Blutegel werden nachweislich seit etwa 3000 Jahren beim Menschen als Heilmittel eingesetzt.
Der Vorteil einer Behandlung mit Egeln liegt darin, dass innere Organe wie z.B. Herz, Leber, Nieren und Magen nicht belastet werden.
Daher eignet sich die Blutegeltherapie auch hervorragend für ältere Hunde.
Wirkungsweise einer Blutegeltherapie
- blutgerinnungshemmend
- entzündungshemmend
- schmerzlindernd
- lymphstrombeschleunigend
- antithrombotisch
Indikationen
Kontraindikationen sind u.a.
Hunde unter 8 kg Körpergewicht
Diabetes
Blutarmut
Immunschwäche
Gerinnungsstörungen
Hunde, die blutverdünnende Medikamente erhalten
schwere Niereninsuffizienz
Tumore
Die Wirkung einer Blutegeltherapie ist bei jedem Hund unterschiedlich. In vielen Fällen tritt die Wirkung unmittelbar nach der Behandlung ein, in anderen Fällen nach 24 - 48 Stunden. Bei akuten Prozessen reicht oftmals eine einzige Behandlung aus. Bei chronischen Erkrankungen sollte die Behandlung nach 2-3 Wochen wiederholt werden.
Was passiert, wenn der Blutegel beisst?
Der Biss des Blutegels ist in der Regel für den Hund nicht sehr schmerzhaft. Einige Hunde zeigen durch Hautzuckungen an, dass sich der Egel festgebissen hat. Der Blutegel gibt unmittelbar nach dem Biss seinen Speichel, die Saliva, ab.
Dieser Speichel beinhaltet eine ganze Reihe wirksamer Stoffe, die die oben angegebenen Vorgänge bewirken. Der Saugakt des Egels dauert meistens zwischen 20 - 120 Minuten ( kann aber auch länger dauern ). Wenn der Egel satt ist, fällt er einfach ab. Im Speichel des Blutegels sind u.a. Calin und Hirudin enthalten. Sie wirken blutgerinnungshemmend, deshalb kommt es anschließend zum Nachbluten.
Ablauf einer Blutegelbehandlung
Wichtig ist, dass Sie für eine Blutegelbehandlung ausreichend Zeit einplanen. Wie bereits erwähnt saugt der Egel 30-60 Minuten. Allerdings kann der Saugakt auch bis zu 2 Stunden betragen. Nachdem die Blutegel abgefallen sind, kommt es zu unterschiedlich starken Nachblutungen aus den Wunden. Die Nachblutungen gehören zur Therapie und können bis zu 12 Stunden dauern. Das Nachbluten darf keinesfalls unterbunden werden, es reinigt die Wunde und befreit sie von Keimen. Die Wunde wird anschließend abgedeckt, um zu verhindern, dass der Hund an der Wunde leckt.
Nach der Behandlung kann sich der Hund frei bewegen, allerdings sollte sich der Hund am Tag der Behandlung ausruhen können und nicht unbeaufsichtigt sein.
Nebenwirkungen der Blutegeltherapie
Nach der Blutegeltherapie kommt es im Bereich der Bisswunde zu einer leichten Schwellung, die mit Juckreiz einhergehen kann. Der Juckreiz kann für den Hund sehr unangenehm sein und ihn zum Kratzen veranlassen, dadurch steigt die Infektionsgefahr.
Vorbereitung einer Blutegeltherapie durch den Besitzer
Wichtig ist, dass der Hund mindestens 2 Tage vor der Behandlung nicht mit Shampoo gewaschen wird. Ausserdem sollten keine Cremes oder Salben aufgetragen werden. Mindestens 7 Tage vor Therapiebeginn keine Spot- On Präparate oder Wurmkuren verwenden.